beinahe verheiratet in einem indigenen Dorf… Reisen #2

Hallo,

In der vergangenen Woche hatten wir das Glück, zwei fünfte Klassen des colegios auf ihrer Abschlussfahrt in die Region Junín begleiten zu dürfen. Jeweils 2,5 Tage davon verbrachten wir im Regenwald (selva) u.a. in der Provinz Chanchamayo  bzw. in der Stadt Huancayo in den Anden (sierra).

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Die Region Junín liegt im Osten der Region Lima.

 

Dienstagabend verließen wir Lima mit typischer Verspätung mit dem Bus und erreichten früh morgens unsere Unterkunft der nächsten zwei Nächte: Ein Hotel in La Merced, der Hauptstadt Chanchamayos.

TAG 1:

Nachdem wir uns kurz in den Zimmern eingerichtet hatten, ging es auch schon mit einem Kleinbus los: Zunächst frühstückten wir mit Reis, frittierter Banane, Yuca und Hühnchen bzw. einem Omelett für die Vegetarianer (=  für mich heheh) ein typisches Frühstück, was für mich eher gewöhnungsbedürftig war… obwohl ich mich in einen Fan von frittierter Banane verwandelt habe!

Auf dem Weg nach Oxapampa, einer Provinz, die von deutschen und österreichischen Einwanderern gegründet wurde, hielten wir mehrere Male an um z.B. frische Kokosmilch zu trinken, die dort überall angeboten wird.

Dort angekommen sahen wir uns verschiedene Herstellungsorte von Kaffee an, u.a. das Cafe El Tiroles, das von deutschen Einwanderern gegründet wurde und wo, dazu passend, nur Dirndl und Lederhose getragen und deutsche Tänze getanzt wurden.

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Abends kehrten wir dann zu ‚Lomo Saltado’, einem sehr beliebten peruanischen Gericht, in unser Stammrestaurant in diesen zwei Tagen zurück.

TAG 2: Tour durch das Tal ‚Valle de Perené’

Der nächste Tag begann mit einer weiteren Kaffeprobe – in Chanchamayo wird sehr viel Kaffee hergestellt! – und nach einem leichten Frühstück ging es zum Wasserfall Bayoz.

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Obwohl für meinen Geschmack etwas zu viele Touristen da waren, hat es sich auf jeden Fall gelohnt und zusammen mit den Schülern des colegios konnten wir uns in dem Wasserbecken baden.

Nach dem Mittagessen machten wir eine kleine Bootstour über den rio perené und probierten die wirklich leckeren Eissorten, die überall in wassereisähnlichen Stangen verkauft werden, jedoch seehr viel aromatischer sind.

Den Nachmittag verbrachten wir in der comunidad indigena asháninka, eine indigene Kommune, die viele Aktivitäten für Touristen anbietet.

Zunächst wurden wir alle angemessen angezogen und geschminkt:

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Nachdem wir uns alle auf Ashaninka vorgestellt hatten („Nopaita…“), wurden wir mit mit Masato, einem Getränk auf der Basis von Yuca, willkommen geheißen. Der Saft der Yuca wird erwärmt und mit Spucke versetzt und so der Gärungsprozess in Gang gesetzt.

Serviert wurde uns Masato in der Schale einer Frucht und jeder durfte einen Schluck trinken.

Einigen Mädchen und Jungen wurden bei der Ankleidung bestimmte Zeichen ins Gesicht gemalt, die bedeuteten, dass sie an diesem Tag mit jemandem aus dem Dorf verheiratet werden würden. Auch ich hatte Kreuze auf den Wangen, konnten jedoch grade eben noch entkommen…So wurden vier andere der Schüler verheiratet!

Zur Feier dieses Events wurde viel Musik gespielt und getanzt, bis die frisch Verheirateten sich auf den Weg in ihre Bungalows machten, um den Rest des Tages (und die Nacht) miteinander zu verbringen 🙂

Zum Abschied spielten die Jungen des colegios noch eine Partie Fußball, die sie leider verloren, und wir stiegen – für meinen Geschmack viel zu früh! – wieder in unsere Busse, um zum Abendessen zu fahren.

TAG 3:

Der nächste Morgen war leider schon der letzte in Chanchamayo. Doch auch mit Abstand der schönste!

Nach einem Frühstück mit viel Papayasaft machten wir uns nämlich auf den Weg zum Wasserfall „Catarata de Tirol“, der diesen Namen trägt, weil es in der Gegend viele Einwanderer aus Deutschland und Österreich gibt.

Nach ca 20 Minuten Fußweg am Fluss entlang waren wir auch schon da!

 

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Die Natur war einfach atemberaubend – die vielen Schmetterlinge, der malerische Fluss und die feuchte Hitze…es war wirklich wunderschön!

Danach stiegen wir wieder in den Bus, der uns diesmal in die Anden bringen sollte… doch darüber wird es einen einzelnen Bericht geben!

Bis dann,

eure Linda 🙂

 


Ein Gedanke zu “beinahe verheiratet in einem indigenen Dorf… Reisen #2

  1. Ach wirklich wieder ein schöner Bericht und sehr schöne Fotos! Man hat den Eindruck, dass in eurer Schule viele Aktivitäten außerhalb des „normalen“Unterrichts stattfinden.
    Oder, wie siehst du das? Du hast ja den besseren Vergleich: deine Schulzeitnliegt noch nicht lange zurück.

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